[Rezension] Claudia Ziegler - "Die geheime Tochter"

Claudia Ziegler - Die geheime Tochter
Historischer Roman

Verlag: Diana-Verlag
Covergestaltung | Artwork: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, München – Zürich unter Verwendung eines Fotos  von gettyimages und akg-images
ISBN-13: 978-3-453-29054-9
Seiten: 576 Seiten
Erschienen: 6. April 2010

Zum Inhalt 
Schottland, 1715: Auf dem Sterbebett verspricht die junge Cécile de Montbrignac ihrem Vater, in Frankreich seine Begnadigung zu erwirken. Doch die Reise ist nicht so beschaulich, wie Cécile dachte, viele Gefahren gilt es zu umschiffen. Endlich in Frankreich angekommen, liegt der Sonnenkönig im Sterben und Anliegen werden erst einmal aufgeschoben. Doch Cécile lässt die Sache nicht auf sich beruhen und gerät dabei in einen Sog aus Intrigen und Verschwörungen – bis sie sich selbst in Lebensgefahr befindet.

Meine Meinung
Mit den richtigen Erwartungen kann dieser Roman überzeugen, doch ich hatte leider scheinbar die falschen. Die Geschichte ist eine Mischung aus Liebesgeschichte und Abenteuerroman vor historischer Kulisse, der Schwerpunkt des Buches liegt dabei aber eindeutig auf den romantischen Aspekten. Wer also einen historisch fundierten Roman erwartet, der die Problematik der Hugenotten im 18. Jahrhundert beleuchtet, dem könnte dieses Buch zu oberflächlich geraten sein.

Zwar liest sich die Geschichte flüssig und einfach durch den modernen, nicht zu einem historischen Roman passenden Schreibstil, und die kurzen Kapitel lassen einen den Roman rasch beenden, doch mir fehlte einfach die Tiefe eines historischen Schmökers und die Glaubwürdigkeit der Geschichte.

Die Protagonistin Cécile de Montbrignac ist mir zwar nicht unsympathisch, doch ihre naive Sicht der Dinge ist manches Mal ganz schön anstrengend. Zum Glück kommt ihr der eine oder andere Zufall zu Hilfe und wohlgesonnene Retter tauchen aus dem Nichts auf – sonst wäre sie sicherlich mehr als ein Mal im Kerker gelandet. Ihr ganzes Abenteuer ist zwar spannend, aber leider auch unglaubwürdig, es reihen sich einfach zu viele Zufälle aneinander, historische Aspekte sind nur am Rande erwähnt und die wenigen, im Roman auftauchenden historisch belegten Figuren bilden nur einen groben Rahmen zur Geschichte.

Das Buch hat mich zwar unterhalten, aber leider nicht das geboten, was ich erwartet hatte. Wer also einen leichten Liebes- und Abenteuerroman in historischem Umfeld sucht, dem wird dieses Buch wahrscheinlich gefallen, mir war die Geschichte aber leider zu oberflächlich und unglaubwürdig, um sie Freunden des historischen Romans tatsächlich empfehlen zu können. 

Mein Fazit
Ein netter Liebes- und Abenteuerroman vor historischer Kulisse, der unterhält, dafür aber leider nicht lange nachhallt. Ein Buch, das unterhaltsame Lesestunden bietet und durch einen leichten Schreibstil rasch zu lesen ist, der aber auch eher oberflächlich und unglaubwürdig geraten ist – wer tatsächlich etwas über die Problematik der Hugenotten im 18. Jahrhundert lesen möchte, ist mit diesem Buch wahrscheinlich nicht gut bedient. Für die locker leichte Unterhaltung vergebe ich dennoch knappe 3 Sterne.


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