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[Rezension] David Levithan - "Letztendlich sind wir dem Universum egal"

David Levithan - Letztendlich sind wir dem Universum egal (Every Day #1)
Jugendbuch

Verlag: argon Hörbuch
ISBN-13: 978-3-839-84061-0
Dauer: 525 min
Erschienen: 24. März 2104
Originaltitel: „Every day“
Übersetzerin: Martina Tichy
Sprecher: Adam Nümm

Hörbuchrückentext
„Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt, und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle niemals auf. Hinterlasse keine Spuren.
Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannan. Kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?“

Meine Meinung
Lange habe ich den Hype um dieses Buch verfolgt und ich gebe zu, dass mir nicht nur das Cover gefallen hat, sondern auch die Idee der Geschichte. Vielleicht waren es einfach meine zu hohen Erwartungen, dass mich dieses Hörbuch nicht überzeugen konnte – die Geschichte ist zwar nett, aber für mich leider auch nicht mehr. Dabei hätte man so viel draus machen können.

Jeden Tag in einem anderen Körper zu erwachen und sich dann in eine Frau zu verlieben – dieser Plot hatte viel Potential. Doch leider wurde es nicht gänzlich genutzt. Zwar bin ich gut in die Geschichte reingekommen, aber irgendwie plätschert sie die ganze Zeit vor sich hin und hatte keinen richtigen Höhepunkt, auf den man hinsteuert oder gar hinfiebert. Klar stellt sich die Frage, ob sich A und Rhiannan irgendwann kriegen, aber die Abschnitte dazwischen haben mich dann doch oft gelangweilt und ich bin beim Hören mit meinen Gedanken abgeschweift. 

Vielleicht lag es auch daran, dass immer nur sehr kurz auf den Menschen eingegangen wird, in dessen Körper sich A gerade findet. Dabei waren diese Menschen durchaus interessant und man hätte diese Abschnitte interessanter oder ausführlicher gestalten können. Viele Themen werden hier nämlich angerissen – Depression, Übergewicht, Schönheit oder Oberflächlichkeit um nur einige zu nennen – aber eben halt auch nur angerissen und nicht zu Ende gebracht. Wäre anders auf die Probleme der Einzelnen eingegangen worden, hätte das Buch für mich auch mehr Tiefe gehabt – so  war es leider nur eine Jugendromanze, zwar in ungewöhnlichem Setting, aber leider auch einfach nicht mehr. 

Außerdem sind für mich zu viele Fragen offen geblieben – es wird zum Beispiel kaum hinterfragt, warum A täglich in anderen Körpern wach wird, bzw. werden Antworten nur in Ansätzen gegeben. Mich hat die Tatsache des körperlosen Wesens weitaus mehr interessiert als die eigentliche Liebesgeschichte – zumal diese vor allem von A sehr forciert wurde und Rhiannan in diesem Punkt doch eher zurückhaltender wirkte. 

Zu A habe ich irgendwie kein Verhältnis aufbauen können – er war mir zwar nicht unsympathisch, aber gemocht habe ich ihn auch nicht. Oft habe ich sein Handeln nicht verstanden, manche seiner Gedanken aber fand ich wiederum gut und nachvollziehbar. Irgendwie war er mir als Charakter nicht greifbar – und vielleicht liegt es wirklich daran, dass er ja jeden Tag ein anderer ist und sein Ich, seine eigene Seele, sich irgendwie immer hinter einem anderen versteckt. Rhiannan konnte ich in ihrem Verhalten oft sehr gut verstehen und auch ihre Zerrissenheit bezüglich A. Aber auch sie wollte mir einfach nicht ans Herz wachsen. Vielleicht sollte ich – um Rhiannan Sicht und Gedanken noch besser zu verstehen – die Fortsetzung des Romans („Another day“) lesen oder hören…

Der Sprecher Adam Nümm hat seinen Job richtig gut gemacht. Seine jugendliche Stimme passt wunderbar zu A. Außerdem hat er es verstanden, verschiedene Stimmungen gut einzufangen – sei es Freude oder Melancholie, Spannung oder Romantik. 

Dennoch aber konnte mich die Geschichte nicht überzeugen – man kann sie gut hören und ist auch ganz kurzweilig, mehr aber leider auch nicht. Daher gebe ich 3/5 Sternen.

Mein Fazit
Die tolle Idee der Geschichte hat mich wirklich neugierig gemacht auf dieses gehypte Buch, doch hat mir die Umsetzung leider nicht gefallen. Letztlich war es für mich nur eine nette Teenieromanze, dabei zeigte die Geschichte zwar Ansätze von Tiefgründigkeit, die aber leider nicht zu Ende gedacht wurden. So war das Hörbuch zwar eine nette und kurzweilige Unterhaltung – mehr aber leider auch nicht. Ich gebe daher 3/5 Sternen.

Reihenfolge „Every day“
1. Letztendlich sind wir dem Universum egal
2. Another day


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