[Rezension] Gabrielle Zevin - "Die Widerspenstigkeit des Glücks"

Gabrielle Zevin - Die Widerspenstigkeit des Glücks
Roman

Verlag: Diana-Verlag
Covergestaltung | Artwork: t.mutzenbach design, München unter V erwendung vonm Fotos von shutterstock
ISBN-13: 978-3-453-35862-1
Seiten: 287 Seiten
Erschienen: 11. Mai 2015
Originaltitel: „The Storied Life of A. J. Fikry“
Übersetzerin: Renate Orth-Guttmann

Buchrückentext
„A.J. Fikry lebt auf einer malerischen Insel, ist umgeben von seinen wertvollsten Besitztümern - tausenden von Büchern - und ist trotzdem ein unglücklicher Mensch. Bis er eines Morgens einen ungebetenen Gast entdeckt: In seiner Buchhandlung sitzt die zweijährige Waise Maya. Gegen seinen Willen nimmt er sich des kleinen Mädchens an, und es stellt sein Leben völlig auf den Kopf. Und dann ist da noch die Verlagsvertreterin Amelia, die A.J. nicht so schnell vergessen kann...“

Meine Meinung
Ich hatte sehr viel Gutes über dieses Buch gehört, so dass ich entsprechend hohe Erwartungen an die Geschichte hatte. Und am Anfang hat mich das Buch auch richtig bezaubert – aber eben leider nur am Anfang. 

Der Einstieg in die Geschichte ist wirklich gelungen und wird jedem Buchliebhaber gefallen – ein etwas griesgrämiger Besitzer einer Buchhandlung, der unverhofft eine kleine Waise findet und sie adoptiert. Dass sich sein Leben dadurch ändert, kann man sich ja vorstellen. Toll fand ich die immer wieder eingestreuten Andeutungen über Bücher und Schriftsteller, vor allem, wenn man sie dann auch kennt. Auch wird jedes Kapitel durch eine kurze Zusammenfassung von Short stories von mehr oder weniger bekannten Autoren eingeleitet – und vielleicht hätte man dadurch – in Kombination mit dem Originaltitel – auch den Verlauf und das Ende der Geschichte ahnen können.

Die kleine Maya mischt den Buchladen so richtig auf – und hat auch mich mit ihrer niedlichen und manchmal altklugen Art wirklich berührt. Aber auch A. J. mochte ich – so griesgrämig er auch am Anfang dargestellt wird. Aber je mehr man ihn kennenlernt, entdeckt man auch liebenswerte Seiten, und letztlich hat er ein großes Herz, das von Maya rasch an den rechten Fleck gerückt wird. 

Während es im Verlauf von allem um Maya und A. J. geht, kommt dann auch noch die Verlegerin Amelia ins Spiel – und man kann sich schon denken, was mit den beiden passiert.

Soweit hat mir das Buch auch sehr gut gefallen – es ist eine leichte, ansprechende Lektüre, in der es um Bücher, die Liebe zu ihnen, aber auch um das Leben mit seinen Höhen und Tiefen geht. Der Schreibstil ist locker, leicht, oft auch humorvoll, vor allem aber schafft er eine bezaubernde Atmosphäre, die mich hat oft lächeln und schmunzeln lassen.

Dann gibt es leider eine Wendung, die für mich überhaupt nicht gepasst hat – ich verrate natürlich nicht, um was es geht, mir aber hat sie gar nicht gefallen. Diese läutet dann auch schon direkt das Ende des Buches ein, dass sehr abrupt kommt und wo sich die Dinge dann überschlagen. Ich habe das Buch als ebook gelesen und war wirklich überrascht, als die Geschichte einfach zu Ende war – so überrascht, dass ich es gar nicht glauben wollte und dachte, es wäre ein Problem mit der digitalen Variante. Ich habe tatsächlich im Taschenbuch nachgeschaut, ob das Buch an dieser Stelle endet – und ja, das tut es, nur dass es für mich einfach kein gelungener Abschluss war. 

Ich bin dadurch leider sehr enttäuscht, weil ich diese Wendung einfach völlig unpassend zur restlichen Geschichte fand, die so bezaubernd und rührend begonnen hatte und mir ein gutes Gefühl im Bauch beschert hatte. Das abrupte Ende hat dann leider das gute Gefühl völlig beiseitegeschoben – schade, so kann ich dem Buch leider nur knappe 3 Sterne. 

Mein Fazit
Ein toller Einstieg und ein gelungener Verlauf einer wirklich bezaubernden Geschichte. Die Charaktere sind gelungen und sympathisch, die immer wieder eingestreuten Gespräche über Bücher und Autoren lassen das Herz einer Leseratte sicher höher schlagen. Eine Wendung im letzten Drittel und das völlig überstürzte Ende haben bei mir jedoch das wohlige Gefühl im Bauch weggeblasen und einen schalen Geschmack zurückgelassen – schade; so kann ich dem Buch leider nur knappe 3 von 5 Sternen geben.  


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