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[Rezension] Jana von Bergner - "Zwischen zwei Brüdern"

Jana von Bergner - Zwischen zwei Brüdern
Frauenroman, Liebesgeschichte

Verlag: independent published
Umschlag: Sarah Buhr
Umschlagfoto: shutterstock – Bears Home
ISBN 13: 978-1-973-31003-7
Seiten: 380 Seiten
Erschienen: 15. November 2017

Buchrückentext
„Die unkonventionelle Deutsch-Amerikanerin Kim und den pflichtbewussten Alexander verbindet nur eine leidenschaftliche Nacht, sonst haben sie wenig gemeinsam. Doch als Kim schwanger wird, stehen die beiden vor der schweren Entscheidung, ob sie trotz der widrigen Umstände eine Familie gründen wollen. Ausgerechnet jetzt verliebt sich Kim – in Alexanders Bruder.“

Meine Meinung
Ich gebe zu, nicht häufig Liebesromane zu lesen und gerade auch Dreiecksgeschichten gibt es mittlerweile zuhauf, trotzdem haben mich das wunderschöne Cover und der Klappentext hier neugierig gemacht. Leider wurden meine Erwartungen aber nicht erfüllt und das Potential der Geschichte aus meiner Sicht nicht richtig genutzt.

Kim wird nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht ungewollt schwanger und muss sich entscheiden – soll sie den leiblichen Vater heiraten, der wiederum von seinem Vater dominiert wird und sich nicht gegen ihn durchsetzen kann und der eigentlich noch seiner alten Liebe nachweint, oder seinen Bruder, der das schwarze Schaf der Familie ist mit seiner Drogenkarriere und seinem fehlenden Gehorsam dem Familienoberhaupt gegenüber – unterschiedlicher können zwei Brüder nicht sein und Kim macht sich die Entscheidung nicht leicht.

Den Einstieg fand ich sehr gelungen und das nicht nur des angenehmen, leicht zu lesenden Schreibstils wegen, der sehr lebendig ist und mich sofort in die Geschichte gesogen hat. Die Einstiegsszene im Flugzeug, in der Kim den smarten Alex kennenlernt, fand ich sehr gelungen und beide waren mir sympathisch. Im Laufe der Geschichte hat sich das jedoch geändert – Kim ist sehr unentschlossen und wankelmütig, wie sie handelt und denkt, konnte ich nicht nachvollziehen, am wenigsten, wie sie sich von Alex und vor allem seinem Vater behandeln lässt. War mein erster Eindruck von Alex noch der eines smarten und selbstbewussten jungen Mannes, ändert sich das völlig – sein Leben wird ihm diktiert von seinem dominanten Vater, er lässt sich alles gefallen und ist mit seiner devoten und unterwürfigen Art fernab von einem selbstbewussten Mann. Sein Bruder ist das Gegenteil und auch seine Charakterzeichnung fand ich völlig überzogen – das aufmüpfige schwarze Schaf der Familie, der auf Kosten seines Vaters lebt, eine Drogenkarriere hinter sich hat und bei Frauen nichts anbrennen lässt. Was Kim an ihm findet, ist mir schleierhaft und ihre plötzliche Verliebtheit für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Leider wirken die Charaktere in ihrer Gestaltung sehr überzogen und für mich daher nicht mehr glaubhaft – in keinen von ihnen konnte ich mich rein fühlen, weil sie mir alle völlig fremd waren. 

Gefehlt haben mir in diesem Liebesdreieck vor allem die Emotionen. Ich war überhaupt nicht berührt und habe die Atmosphäre als kühl und steif empfunden – mir hat einfach Wärme und Geborgenheit gefehlt, selbst am Ende, als sich (wie ich aber auch erwartet habe und was ich auch nicht schlimm fand) alles zum Guten wendet. Einzig in Kims Familie habe ich Wärme und Liebe gespürt – leider aber nimmt die nur eine kleine Rolle in der gesamten Geschichte ein.

Ich hatte mich auf eine gefühlvolle Liebesgeschichte gefreut, die durch ihr schwieriges Thema berührt und auch Tiefgang mit sich bringt – leider haben mich die Charaktere überhaupt nicht packen können und Emotionen haben sich bei mir nicht eingestellt. Die Idee war wirklich toll und auch den Schreibstil fand ich sehr gewinnend, die Umsetzung aber hat mir nicht gefallen. Ich gebe daher knappe 3 von 5 Sternen.     

Mein Fazit
Die Idee der Geschichte hat mich sehr angesprochen, und erwartet habe ich eine gefühlvolle Geschichte – leider jedoch haben mir weder die doch eher stereotypen Charaktere gefallen, noch hat mich die Geschichte irgendwie berührt. Dafür aber ist der Schreibstil angenehm und sehr lebendig – dennoch kann ich leider nur knappe 3 von 5 Sternen vergeben.

Danke an die Autorin für das Leseexemplar und an Lovelybooks für die Ausrichtung der Leserunde.

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