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[Rezension] Jan-Philipp Sendker - "Das Herzenhören"

Jan-Philipp Sendker - Das Herzenhören
Gegenwartsliteratur

Verlag: Heyne-Verlag
Umschlaggestaltung und Motiv: Hauptmann und Kompanie Werbeagentur, Zürich unter Verwendung eines Fotos von © Robin Vandenabeele / Arcangel Images (Silhouette Burma)
ISBN-13: 978-3-453-41001-5
Seiten: 303 Seiten
Erschienen: 27. August 2012

Buchrückentext 
„Auf der Suche  nach ihrem vermissten Vater reist Julia Win von New York nach Kalaw, einem malerischen, in den Bergen Burmas verstecktem Dorf. Ein vierzig Jahre alter Liebesbrief ihres Vaters an eine unbekannte Frau hat sie an diesen magischen Ort geführt. Hier stößt Julia auf ein Familiengeheimnis, das ihr Leben für immer verändert. Die epische Geschichte einer jungen Frau, die lernt, dass ein Mensch nicht mit den Augen sieht, dass man Entfernungen nicht mit Schritten überwindet, und dass man Schmetterlinge an ihrem Flügelschlag erkennen kann.“

Meine Meinung
Viel zu lange hat das Buch auf meinem SuB geschlummert! Es ist eine so berührende Geschichte über die Liebe zweier Menschen, die zwar auch traurig macht, aber dennoch ein gutes Gefühl in mir zurückgelassen hat!

Ich habe zwar ein bisschen gebraucht, um mich in die Geschichte einzulesen, das lag aber vor allem an dem Schreibstil, der zwar angenehm zu lesen ist, sich aber nicht einfach so „weglesen“ lässt. Er ist oft poetisch und in den Worten sehr gewählt, weich und einnehmend, es tauchen viele wertvolle Sätze auf, die mich immer wieder haben innehalten und nachdenken lassen. Aber auch die Geschichte braucht etwas Zeit, um in ihr anzukommen – am Anfang fand ich die Namen der Personen wenig eingängig, da das Buch in Birma spielt und ich mir die Namen der Charaktere nur schwer merken konnte. Aber nach etwa fünfzig Seiten hat sich das gelegt und ich war gefangen. Nicht weil die Geschichte sehr spannend ist, sondern weil sie einfach schön ist, gefühlvoll und mit Herz geschrieben, dass mir das eigene Herz beim Lesen aufgegangen ist. Es tauchen in dem Buch gar nicht viele Personen auf – und das braucht die Geschichte auch nicht, denn die wenigen Figuren sind so beeindruckend und raumeinnehmend, so stark und vor allem auch sympathisch, dass sie vollkommen ausreichen. Diese sind ganz wunderbar gezeichnet, und mit jedem Satz und jeder Seite lernt man sie mehr und mehr kennen. Gefallen haben mir vor allem die positive Ausstrahlung, die von ihnen ausgeht und der nicht abbrechende Glaube an das Gute im Menschen.

Für mich ist dieses Buch eine wenn auch stille, so doch sehr ergreifende Liebesgeschichte. Und auch wenn nicht alles stimmt, was von dem Land und den Leuten erzählt wird, so macht das bei den vielen guten Gefühlen, die ich nach der Lektüre des Buches hatte, gar nichts aus, denn es geht nicht um detailgetreue Darstellung eines Landes, sonder um Liebe, Zuneigung und das Vertrauen in einen Menschen.

Wer ruhige Bücher mag, die durch einen poetischen Schreibstil und wunderbare Charaktere glänzen, dem kann ich dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Ich vergebe gerne 4,5 Sterne, einen halben Stern Abzug gibt es nur, weil ich doch länger brauchte, um in der Geschichte anzukommen.


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