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[Rezension] Maria W. Peter - "Fortunas Rache"

Maria W. Peter - Fortunas Rache
Historischer Kriminalroman

Verlag: Bastei Lübbe (BLT)
Umschlaggestaltung: Gisela Kullowatz
Umschlagabbildung: Sotheby’s /akg-images
ISBN-13: 978-3-404-92269-7
Seiten: 319 Seiten
Erschienen: 11. September 2007

Buchrückentext 
„Trier im 3. Jahrhundert. Die Sklavin Invita, ein Findelkind, gilt als gewitzt und aufsässig und ist dafür bekannt, ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie nichts angehen. Als ein Mitsklave von einem Botengang nicht zurückkehrt, gerät sie in Verdacht, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Um ihre Unschuld zu beweisen, muss Invita sich der Vergangenheit stellen, die für sie selbst im Dunkeln liegt.“

Meine Meinung
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, denn ein Buch, das im 3. Jahrhundert spielt, habe ich bisher noch nicht gelesen – und ich muss sagen, die Geschichte hat mich gut unterhalten und ich wurde nicht enttäuscht.

Man wird direkt rein geschmissen ins Geschehen und in den Alltag eines Sklaven im Trier des 3. Jahrhunderts. Ein Sklave ist nichts wert, zählt nicht mal als Mensch und genauso wird er auch behandelt. Die Protagonistin Invita muss dies täglich am eigenen Leib spüren – denn ungeschickt und tollpatschig wie sie ist, gerät sie von einem Schlamassel in den nächsten. Als dann auch noch ein Mitsklave verschwindet, wird sie natürlich als erste verdächtigt.

Die Sklavin Invita habe ich sofort in mein Herz geschlossen, auch wenn sie sich mit ihrer neugierigen Art immer wieder in Schwierigkeiten bringt – zudem ist sie wirklich ungeschickt und will irgendwie immer mit dem Kopf durch die Wand. Und trotz – oder gerade wegen – ihrer tollpatschigen Art ist sie mir einfach sympathisch. Das Verschwinden Modestus lässt ihr natürlich keine Ruhe und sie spioniert im ganzen Haus herum. Und hier ist einiges im Argen, vieles Merkwürdige fällt Invita auf und jeder scheint ein Geheimnis mit sich zu tragen – leider nur schafft sie junge Sklavin es nicht, die vielen verschiedenen Hinweise zusammenzubringen, um das Verschwinden Modestus aufzuklären. Erst ganz zum Schluss laufen alle Fäden zusammen, und alle Fragen werden geklärt.

Die Geschichte liest sich sehr flüssig. Zwar ist es nicht durchweg spannend, weil Invita immer wieder in Gedanken verfällt und diese sich dann oft wiederholen, dennoch aber war ich von der Geschichte gepackt und gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Gefallen haben mir auch die Einblicke in das Leben eines Sklaven, doch hätte ich mir mehr Beschreibungen des antiken Triers gewünscht.  
Geschrieben ist das Buch aus Sicht Invitas, die als Ich-Erzählerin auftritt. Dadurch konnte ich mich gut in sie hineinversetzen – nur manches Mal hätte ich sie gerne geschüttelt, vor allem dann, wenn sie sich immer wieder in Gefahr begibt, obwohl sie es eigentlich besser wissen müsste, oder wenn sie Offensichtliches einfach nicht richtig wahrnimmt. 

Der Schreibstil hat mir aber leider gar nicht gefallen – ihn fand ich zu modern, der Zeit nicht angepasst. Er war jugendlich und frisch, mit modernen Floskeln und Wörtern, so dass er zwar leicht und locker lesbar war, aber nicht zum Szenario des 3. Jahrhunderts passte.

Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten, vor allem auch wegen der zwar ungeschickten, aber dennoch sehr sympathischen Protagonistin Invita, so dass ich gerne 4/5 Sternen gebe und mich auf den zweiten Teil freue. 

Mein Fazit
Eine unterhaltsame Kriminalgeschichte, die im 3. Jahrhundert in Trier spielt und vor allem durch die sehr sympathische Protagonistin gewinnt, die neugierig und gewitzt versucht, das Verschwinden ihres Mitsklaven aufzuklären, sich mit ihrer Tollpatschigkeit aber auch immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Der Schreibstil ist mir zu modern für den Plot, dafür ist er gut lesbar und lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Mir hat das Buch schöne Lesestunden geschenkt, so dass ich 4/5 Sternen vergeben und mich auf den nächsten Teil freue.

Reihenfolge der Bücher um die Sklavin Invita:
1. Fortunas Rache
2. Die Legion der Raben
3. Der Schatz Salomos


Vielen Dank an Maria W. Peter für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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