[Rezension] Patricia Koelle - "Die eine, große Geschichte"

Patricia Koelle - Die eine, große Geschichte
Gegenwartsliteratur

Verlag: Fischer-Verlage
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: Getty Images /Tjarko Evenboer (Allee) und Archiv www.buerosued.de
ISBN 13: 978-3-596-29601-9
Seiten: 278 Seiten
Erschienen: 25. August 2016

Buchrückentext
„Er fährt einen gelben Berliner Doppeldeckerbus. Er ist Busfahrer mit Leib und Seele. Doch eines Tages stellt Kalle seinen Bus ab und lässt sein bisheriges Leben hinter sich. Auf seiner Reise in Richtung Meer, bei der er den Wolken folgt, sucht er die eine, große Geschichte, die alle schönen Dinge der Welt beschreibt. Dabei trifft er auch besondere Menschen - darunter eine Frau, deren Lächeln sich in seinen Gedanken festsetzt. Wird Kalle in den Wassern und an den Stränden des Nordens seine eine, große Geschichte finden?“

Meine Meinung
Die Ostsee-Trilogie von Patricia Koelle hat mir sehr gut gefallen – da war ich natürlich neugierig auf dieses Buch; auch wenn es mich nicht ganz überzeugen konnte, so war es doch eine schöne Lektüre, die aber etwas braucht, um gewinnen zu können.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Busfahrer Kalle, der aus seinem Leben ausbricht und sich aufmacht, einen neuen Lebenstraum zu finden. Auf seiner Reise lernt er viele interessante Menschen kennen – vor allem aber lernt er eine Menge über sich und das Leben.

Die Idee der Geschichte ist wirklich schön und in einzelnen Abschnitten habe ich mich auch sehr wohl gefühlt. Ich muss aber sagen, dass mich erst die zweite Hälfte des Buches überzeugen konnte, weil es mir in der ersten Hälfte doch zu langweilig war – Kalles Gedanken auf seiner Reise waren zwar interessant, wiederholten sich aber leider zu oft, und da auch sonst nicht viel passierte, fand ich einzelne Stellen doch sehr langatmig. Erst in der zweiten Hälfte kam etwas Schwung in die Geschichte und Kalle rückte seinem Ziel näher – auch wenn hier natürlich einiges vorhersehbar war und manches etwas kitschig erscheinen könnte, hat mir dieser Part dann sehr gut gefallen und ich konnte endlich richtig eintauchen in die Geschichte.

Die Autorin weiß, Atmosphäre zu schaffen und gerade in der zweiten Hälfte, die vor allem am Meer spielt, hat sie die Stimmung wunderbar einfangen können. Der Schreibstil ist sehr blumig und das ist nicht jedermanns Sache – obwohl ich sowas eigentlich mag, war es mir hier an einigen Stellen dann auch zu schwülstig, zu sehr bedacht auf Poesie und Weisheit -  ich kann nur raten, eine Leseprobe anzuschauen, ob man mit diesem Schreibstil klar kommt, denn sonst wird man leicht enttäuscht sein. Die Botschaft der Geschichte ist natürlich eine schöne, wenn auch nicht neue, die Umsetzung hat mich leider nicht komplett überzeugen können. Trotzdem ist bei mir ein schönes Gefühl beim Lesen entstanden und auch eine gewisse Sehnsucht, so dass ich trotz meiner Kritikpunkte 4 von 5 Sternen vergebe.

Mein Fazit
Die Geschichte und die Botschaft sind eigentlich wunderschön, die Umsetzung hat mich dagegen nicht ganz überzeugen können – erst in der zweiten Hälfte hat mich die Geschichte packen können und dann auch mit seiner besonderen Atmosphäre bestechen können. Der Schreibstil ist sehr blumig, an manchen Stellen auch schwülstig – das sollte man mögen, sonst wird man sich im Buch nicht wohl fühlen. Auch wenn mich die Umsetzung nicht ganz überzeugen konnte, gebe ich 4 von 5 Sternen, weil die zweite Hälfte dann doch eine schöne Lesestimmung bei mir geschaffen hat.


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