[Rezension] Liz Trenow - "Das Haus der Seidenblüten"

Liz Trenow - Das Haus der Seidenblüten
Historischer Roman

Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: Steve Peet /Arcangel Images; www.buerosued.de
ISBN 13: 978-3-734-10485-5
Seiten: 448 Seiten
Erschienen: 19. März 2018
Originaltitel: „The Silk Weaver“
Übersetzer: Andrea Brandl

Buchrückentext
„England 1760. Das Leben der jungen Anna Butterfield ändert sich grundlegend, als sie vom idyllischen Suffolk zur Familie ihres Onkels nach London zieht. Kurz nach ihrer Ankunft begegnet sie dem französischen Seidenweber Henri und wird hineingezogen in die faszinierende Welt des Seidenhandels. Henri arbeitet an seinem Meisterstück, während Anna sich danach sehnt, Künstlerin zu werden, anstatt einen reichen Anwalt zu heiraten wie von ihrer Familie gewünscht. Henri erkennt, dass Annas Blütenzeichnungen ihnen beiden die Chance auf Unabhängigkeit schenken könnten. Doch sein Leben als Einwanderer wird täglich gefährlicher, bis die dramatischen Zeiten ihn und Anna für immer auseinanderzureißen drohen.“

Meine Meinung
Es ist jetzt mein drittes Buch der Autorin, und nachdem mir ihr erster Roman ja sehr gut gefallen hatte, muss ich leider sagen, dass ich von diesem hier eher enttäuscht bin – aber vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen.
Die Geschichte spielt in London, Mitte des 18. Jahrhunderts. Die junge Anna kommt vom Land in die Stadt, um dort in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Doch sie interessiert sich viel mehr für den französischen Seidenweber Henri – aber der entspricht nicht den Vorstellungen der Familie. Doch die Einwanderer haben es nicht leicht in England und bald gerät Henri in Gefahr.

Irgendwie hatte ich gedacht, es wäre nicht eine reine Liebesgeschichte, sondern das Seidenweben und auch die politischen Geschehnisse ständen mehr im Vordergrund. Zwar wurde davon auch berichtet, dennoch war es vor allem Annas Leben in London mit seinen gesellschaftlichen Zwängen, das den Mittelpunkt der Geschichte bildete. Und so waren die ersten 2 Drittel der Geschichte auch sehr langatmig, ich habe alles als reines Geplänkel empfunden, weil einfach nicht viel passierte. Zwar habe ich so noch einmal nette Einblicke in das gesellschaftliche Leben Londons im 18. Jahrhundert erhalten, aber gefesselt war ich davon leider nicht. Erst im letzten Drittel kommt richtig Bewegung in die Geschichte, es wird spannend und damit auch packender – und trotzdem war es auch hier die Liebesgeschichte, die eigentlich der Dreh- und Angelpunkt war. Interessant war dann aber doch die Art und Weise, mit der die Protagonistin Anna ihre Interessen durchsetzt – eigentlich wirkte sie vorher eher zurückhaltend und schüchtern, sehr lieb, aber mit dem Herz am rechten Fleck. Dass sie dann so ganz andere Geschütze auffährt, hätte ich nicht erwartet. 

Die Figuren sind gut gezeichnet und gerade Anna und ihr Henri sind beide sympathische Charaktere. Sie hatten jetzt nicht unbedingt große Ecken und Kanten, waren lieb und umgänglich, was sie auch ein wenig langweilig dastehen ließ. Das hat sich erst im letzten Drittel etwas gewandelt, als Bewegung in die Geschichte kommt und die das schon lange vorhersehbare Ende dann auch tatsächlich eintritt.

Der Plot war leider für mich nicht fesselnd, und dass ich drangeblieben bin an der Geschichte lag vor allem auch an dem Schreibstil, der wirklich schön und eingehend ist, angenehm zu lesen, ohne große Schnörkel, dabei aber doch warm und gewinnend. 

Leider hat mich das Buch insgesamt nicht überzeugen können, es war nett, aber letztlich nur eine einfach Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund. Ich kann daher leider nur knappe 3 von 5 Sternen vergeben.
                    
Mein Fazit
Leider hat mich dieses Buch enttäuscht – ich dachte, einen komplexen Roman über das Seidenweben und die französische Einwanderer im 18. Jahrhundert in England zu erhalten, letztlich war es aber nur eine einfache Liebesgeschichte. Zwar gab es liebenswerte Charaktere und einen angenehmen Schreibstil, gerade die ersten zwei Drittel fand ich aber sehr langatmig. So kann ich leider nur knappe 3 von 5 Sternen vergeben. 

WERBUNG: Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Liebe Sabine,
    schade...den Roman hatte ich auch schon ins Auge gefasst. Das erinnert mich ein bisschen an das Buch "Die Tochter des Seidenhändler", das wirklich sehr interessant begann und viel von Vietnam erzählte, aber dann völlig in eine Liebesgeschichte abdriftete.
    Liebe Grüße
    Martina

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